Konrad Heiden

deutscher Publizist und Journalist in den USA; Korrespondent der "Frankfurter Zeitung" in München 1923-1930; emigrierte 1935 nach Frankreich und 1940 in die USA; Veröffentl. u. a.: "Geschichte des Nationalsozialismus", "Geburt des Dritten Reiches"; "Adolf Hitler" (1936)

* 7. August 1901 München

† 18. Juli 1966 New York/NY (USA)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 02/1975

vom 30. Dezember 1974 , ergänzt um Meldungen bis KW 45/2013

Wirken

Konrad Heiden, ev., wurde am 7. Aug. 1901 in München als Sohn eines Gewerkschaftsangestellten geboren. Seine Mutter war Jüdin. H. verbrachte seine Jugend in Frankfurt a.M., wo er 1911-18 das Gymnasium besuchte. Er studierte von 1920 bis 1923 Jura und Wirtschaftswissenschaften in München. 1922 wurde H. zum Vorsitzenden der Republikanischen Studenten-Union, einer kleinen demokratischen politischen Hochschulgruppe, gewählt. Diese Gruppe soll nach H.s eigenen Angaben Demonstrationen und Aktionen gegen die Nationalsozialisten organisiert haben. Schon früh wandte er seine Aufmerksamkeit der nationalsozialistischen Bewegung zu, deren Anfänge und Weiterentwicklung in seiner Geburtsstadt er mit kritischem Interesse verfolgte.

Als Münchner Korrespondent der "Frankfurter Zeitung" schilderte er von 1923 bis 1930 den Aufstieg der kleinen Gruppe zur Massenpartei. 1930 ging H. nach Berlin, um dort einen Pressedienst zu organisieren, der sich ...